Artensterben durch Klimawandel
Langstreckenziehern wie dem Trauerschnäpper macht der Klimawandel sehr zu schaffen. Foto: Tom Dove
Das Klima beeinflusst unsere Natur. Temperatur und Niederschlag bestimmen mit darüber, welche Tiere und Pflanzen hier leben können und welche nicht. Viele Arten werden sich neue Lebensräume mit für sie verträglicheren Umweltbedingungen suchen müssen – meist weiter im Norden oder Osten und in höheren Lagen – oder bei dem Versuch zugrunde gehen. Bei weitem nicht alle Arten sind so mobil und ausbreitungsfreudig, dass sie neue Regionen für sich erschließen können.
Das Bundesamt für Naturschutz geht davon aus, dass aufgrund des Klimawandels 5 bis 30 Prozent aller heimischen Tier- und Pflanzenarten in Deutschland verschwinden werden. Zudem werden die genetische Vielfalt und die Vielfalt der Biotope schwinden. Arten aus anderen Regionen werden dagegen zuwandern.
Natur am Belastungslimit
Verschärft werden die Auswirkungen des Klimawandels dadurch, dass unsere Natur sowieso bereits massiv unter Druck steht. Rund 40 Prozent der Arten in Baden-Württemberg und knapp die Hälfte der geschützten Biotope sind nach Angaben der LUBW gefährdet! Ähnlich schlecht ist der Status quo bei den Biotopen.
Um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, müssen die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden. Das Land Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen signifikant zu senken und bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Das Klimaschutzgesetz und das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept Baden-Württemberg sollen dazu beitragen, die Emissionen zu reduzieren. Größter Verursacher der Treibhausgase ist die Energiewirtschaft. Daher ist die Energiewende der wichtigste Schritt für den Klimaschutz!
In der Publikation Klimawandel als Herausforderung stellt die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) anhand verschiedener Beispiele Folgen des Klimawandels und Möglichkeiten der Anpassung in Baden-Württemberg vor:
Emissionen sinken leicht
Baden- Württemberg konnte im Jahr 2020 die Emissionen im Vergleich zum Referenzjahr 1990 um 26,8% senken. Möchte das Land bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden, sind weitere Anstrengungen jedoch dringend notwendig.
Während im Verkehrssektor die Emissionen weiter stagnieren, gibt es zumindest im Stromsektor Fortschritte. Der Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg beträgt bereits 31 Prozent. Konterkariert wird die positive Entwicklung jedoch dadurch, dass der Endenergieverbrauch im Land weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bleibt – in allen drei Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch steigt nur langsam – aktuell sind es 16 Prozent.
Energiewende für den Klimaschutz
Neben dem Absenken des Energieverbrauchs insgesamt sowie der effizienteren Nutzung von Energie bleibt der Ausbau der Erneuerbaren Energien ein wesentlicher Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele. Windenergie und Photovoltaik sind dabei besonders relevant.
Das Dialogforum Energiewende und Naturschutz versucht durch Beratung und Informationsvermittlung dazu beizutragen, die mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien verbundenen Belastungen für Natur und Arten so weit wie möglich zu vermeiden und zu vermindern. So können Naturschutz und Klimaschutz Hand in Hand gehen!