Veranstaltungen

Eine zentrale Aufgabe des Dialogforums liegt in der Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Ob ehren- und hauptamtlich Aktive aus Umweltverbänden, Bürgerinnen und Bürger, politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger – ihnen allen möchten wir Wissen zu Fachthemen und Verfahrensfragen vermittelt. Wir bieten außerdem Vorträge zu unseren Schwerpunkten an und sind auf Anfrage bei Veranstaltungen mit einem Informationsstand Vorort.

Infoveranstaltung des Dialogforums Erneuerbare Energien und Naturschutz. Foto: Alexander Gramlich

Infoveranstaltung des Dialogforums Energiewende und Naturschutz. Foto: Alexander Gramlich

Zentrale Inhalte bei Schulungen und Vorträgen sind folgende Themen:

  • Konflikte beim Ausbau der Erneuerbaren Energien wie Windenergie- und Photovoltaikfreiflächenanlagen mit dem Naturschutz und deren Lösungsansätze
  • Konflikte beim Ausbau der Verteilnetze mit dem Naturschutz und deren Lösungsansätze
  • Beteiligungsmöglichkeiten in den verschiedenen Verfahren
  • Grundlagen des Natur- und Artenschutzrechts
  • Verfassen von Stellungnahmen

Das Dialogforum hat bisher bei rund 80 Veranstaltungen mit Vorträgen, Präsentationen und Ständen über 8.000 Personen direkt erreicht.

Kommende Veranstaltungen

Naturverträgliche Stromnetze

Dienstag, 12. November 2024, 16:00-18:00 Uhr über Zoom

Hochspannungsmast mit Stromleitungen in einer Streuobstwiesenlandschaft, Deutschland, Baden-Wuerttemberg | (c) blickwinkel/A. Held

Welche Naturschutzkonflikte können beim Ausbau und Betrieb der Stromnetze auftreten? Welche Lösungsansätze beim Vogel-, Biotop- und Bodenschutz gibt es? Wie gehen Netzbetreiber bei der Planung bzgl. Naturschutzthemen vor? Wann und wie können Naturschutzinteressierte Ihre Vorort-Kenntnisse einbringen? Diese und weitere Fragen werden beim Online-Seminar des Dialogforums Energiewende und Naturschutz behandelt und beantwortet.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verteilnetzbetreiber Netze BW statt. Dabei stehen die Referent*innen aus den Bereichen Projektkommunikation und Genehmigungsmanagement im Anschluss der Vorträge für Fragen und Diskussion zur Verfügung.

Ziel des Dialogforums ist eine konstruktive Unterstützung der Energiewende, speziell der Wind- und Solarenergie sowie des Stromnetzes, um den Ausbau und Betrieb so naturverträglich wie möglich zu gestalten.

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Tiefengeothermie – Potenziale, Technik, Umweltrisiken und Praxisbeispiele

Donnerstag, 05. Dezember 2024, 18:30-20:30 Uhr über Zoom

Foto: Pia Schmidt

Die Klimakrise stellt die zukünftige Energieversorgung vor große Herausforderungen. Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Immer wieder wird neben der Wind- und der Solarenergie auch die Tiefengeothermie als erneuerbare und stets verfügbare Energiequelle genannt. Dabei wird Erdwärme in Tiefen zwischen 400 und 5000 Metern gewonnen, um sie als Fernwärme direkt zu nutzen. Bei Temperaturen über 90 Grad Celsius ist die Umwandlung in Strom möglich. Welche Rolle spielt die Tiefengeothermie bei der Energiewende, welche Potenziale sind vorhanden? Welche Techniken gibt es, die Erdwärme aus der Tiefe zu nutzen und wie sieht es mit den Umweltrisiken aus? Wie läuft eine Planung in der Praxis ab, was ist zu beachten und welche guten Beispiele gibt es für die Nutzung der Tiefengeothermie? Diese und weitere Fragen sind Themen des Abends.

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Rückblick

Exkursion auf die Flächen des Windparks Gomadingen

Mittwoch, 12. Juni 2024

Windpark genehmigt – doch wie geht es jetzt weiter? Im Genehmigungsbescheid werden Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Arten festgeschrieben. Wie und ob diese Maßnahmen in der Realität auch umgesetzt werden, schauten sich Vertreter*innen von NABU und BUND gemeinsam mit der Firma Windkraft Schonach in Gomadingen vor Ort an. Der Windpark mit fünf Anlagen wurde im letzten Jahr genehmigt und befindet sich aktuell in der Bauphase.

Der erste Stopp führte die Gruppe auf eine der bereits gerodeten Stellflächen. Insgesamt musste für den Bau der Anlage bereits ca. ein Hektar fichtendominierter Wald gerodet werden. Etwa die Hälfte der Fläche kann nach dem Bau wieder aufgeforstet werden. Die restliche Fläche

Foto: Enviroplan

muss dauerhaft baumfrei bleiben, um im Falle von notwenigen Reparatur-Arbeiten wiederholt einen Kran aufzustellen.

Da es sich bei der Eingriffsfläche um ein Haselmaushabitat handelt, sind im Vorfeld bereits Ersatzhabitate angelegt worden. Hierfür wurden Waldflächen aufgelichtet, Haselmaushöhlen angebracht und neue Bäume sowie Sträucher wie Wildkirsche, Schneeball und Kornelkirsche angepflanzt, um ein attraktives Haselmaus- Habitat zu schaffen. Erfreulicherweise wurden die ersten Höhlen bereits angenommen (siehe Bild). Danach ging es auf eine Maßnahmenfläche zur Förderung der Fledermauspopulation vor Ort. Ein Teil des Waldes mit alten Baumbeständen wurde bereits aus der Nutzung genommen und über 30 verschiedene Fledermauskästen aufgehängt. Ob die Kästen angenommen werden, soll ein Monitoring in den kommenden Jahren klären.

Die Begehung hat allen deutlich vor Augen geführt, dass auf der einen Seite Windenergie im Wald einen großen Eingriff darstellt. Auf der anderen Seite zeigt sich aber auch, dass mit einer guten Planung Konflikte minimiert und Lebensräume an anderer Stelle geschaffen und gestärkt werden können.

Bedenken rufen allerdings neue Gesetzesregelungen hervor, die in Zukunft zur Verfahrensbeschleunigung eine strategische Umweltprüfung auf regionalplanerischer Ebene lokale Untersuchungen von Vorkommen geschützter Arten ersetzt. Die umgesetzten Maßnahmen in Gomadingen stärken vor Ort vorkommende Arten. Voraussetzung für die Planung der Maßnahmen waren allerdings die durchgeführten artenschutzrechtlichen Untersuchungen. Laut Windkraft Schonach wird man in Zukunft Maßnahmen allgemeingültiger ausgestalten, um Lebensräume in ihrer Gesamtheit aufzuwerten.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer durchdachten Regionalplanung. Konfliktreiche Flächen dürfen gar nicht erst ausgewiesen werden. Nur so können Natur- und Klimaschutz auch in Zukunft Hand in Hand gehen.

 

Klimaschutz in der Praxis: Gewässer-PV-Anlage in Renchen und Freiflächen-PV-Anlage in Iffezheim

Gemeinsame Exkursion des Dialogforums Energiewende und Naturschutz und der Umweltakademie Baden-Württemberg

Samstag, 08. Juni 2024

Die Gewässer-Photovoltaik-Anlage in Renchen war die erste dieser Art in Baden-Württemberg. Die energiewirtschaftlichen Daten werden regelmäßig durch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE erfasst. Die Freiflächen-PV Anlage in Iffezheim zeichnet sich durch ein besondere ökologische Maßnahmen für den Artenschutz aus, beispielsweise für Zauneidechsen, Kreuzkröten und Brutvögel. Wie diese Maßnahmen festgelegt wurden, wie hoch der Pflegeaufwand ist und welche naturschutzfachlichen Ergebnisse vorliegen, darum ging es unter anderem bei der Besichtigung der Anlage. Außerdem wurde während der Exkursion das Vorgehen bei beiden Projekten, die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie Kriterien für die Wirtschaftlichkeit vorgestellt.

 

Solarenergie auf neuen Wegen: Exkursion innerhalb der Naturschutztage 2024 vom 04.-07. Januar 2024 in Radolfzell

05. Januar 2024

Foto: Pia Schmidt

Foto: Pia Schmidt

Photovoltaik mal anders! Die Teilnehmenden waren eingeladen, verschiedene Sonderformen der Solarenergie kennenzulernen. Gemeinsam besichtigten sie zunächst eine Agri-PV-Anlage am Heggelbachhof in Herdwangen-Schönach, bei der die Module so hoch gebaut werden, dass darunter die landwirtschaftliche Nutzung möglich ist, und anschließend einen schwimmenden Solarpark in Ostrach. Vor Ort erfuhren sie von den Betreiber*innen Details zu den Anlagen und auch schon während der Fahrt gab es theoretische Informationen zur naturverträglichen Gestaltung der Freiflächen-PV und zu Sonderformen der Sonnenenergie, die bei der Energiewende eine zunehmend wichtige Rolle spielen.

 

 

 

 

Rückblick 2023 (Auswahl)

Exkursion zum Windenergietestfeld auf der Schwäbischen Alb

27. September 2023

Foto: Andrea Molkenthin-Kessler

Gemeinsam mit Mitgliedern von NABU, BUND und den Naturfreunden konnte das Dialogforum nur zwei Wochen nach Eröffnung das Windtestfeld bei Stötten im Landkreis Göppingen besichtigen. Zu Testzwecken sind dort Antikollisionssysteme (AKS) installiert worden. Frank Musiol, Leiter der Naturschutzforschung am Testfeld, führte die Teilnehmenden über das Gelände und erläuterte die Arbeiten. AKS sind radar- und kamerabasierte Systeme, die an Windenergieanlagen-Standorten bestimmte Zielvogelarten, insbesondere Greifvögel, in Echtzeit erkennen und bei Eintritt des Vogels in den Gefahrenbereich den Betrieb abregeln. So können Kollisionen mit den Rotorblättern vermieden werden. Die Forschungsarbeiten am neuen WISENT-Testfeld dienen dem Ziel, die Windenergie in bergigem Gelände zu optimieren und die Anlagen kostengünstiger herzustellen. Außerdem werden bisher nur wenige Arten wie der Rotmilan sicher erkannt. Die neuen AKS sollen auch andere Arten wie z.B. den Wespenbussard erkennen können. Daneben werden auf dem Testfeld auch weitere offene Fragen wie etwa das Konfliktrisiko von Insekten und Windrädern untersucht.

Windenergieanlage Verenafohren, ein Windrad zwischen Bäumen

Foto: Bärbel Winkler

 

 

 

 

Exkursion zum Windpark Verenafohren (Tengen) im Rahmen der Naturschutztage

07. Januar 2023

Bei der Exkursion zum Windpark Verenafohren (bei Tengen) wurde die Windenergieanlage auf dem Gemarkungsgebiet Tengen vorgestellt und beispielhaft aufgezeigt, welche Naturschutzaspekte bei Planung und Betrieb von Windenergieprojekten berücksichtigt werden sollten. Themen werden u.a. Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen sein.

 

 

Naturschutztage Radolfzell

05.-08. Januar 2023

Messestand des Dialogforum Energiewende und Naturschutz mit vier Mitarbeiter*innen

Foto: Andrea Molkenthin-Kessler (NABU)

Die größte Fachveranstaltung für Naturschutz im deutschsprachigen Raum fand auch in diesem Jahr wieder vom 5.-8. Januar in Radolfzell statt. Die baden-württembergischen Landesverbände des NABU und BUND organisieren sie seit vielen Jahren immer Anfang Januar.

Neueste Erkenntnisse und Projekte zum Klima- und Artenschutz sowie der Flächenverbrauch waren zentrale Themen. Rund 40 Einzelveranstaltungen warteten auf die Teilnehmenden des viertägigen Treffens. Zur Angebotspalette gehörten Fachvorträge, eine Podiumsdiskussion, Exkursionen in die winterliche Bodensee-Landschaft, Seminare und Diskussionsforen sowie ein Kabarett und ein Filmabend. (Quelle: NABU)

Auch das Dialogforum Energiewende und Naturschutz war mit einem Stand vertreten und hat sowohl ein Seminar als auch eine Exkursion organisiert.

 

 

 

Kommunikationsworkshops

November 2022 bis Januar 2023

Von November 2022 bis Januar 2023 organisierte das Dialogforum Energiewende und Naturschutz in Kooperation mit der Energiewende-Öffentlichkeitsarbeit (Unser Land. Voller Energie) des Baden-Württembergischen Umweltministeriums

vier Kommunikationsworkshops: In Tübingen, Nagold, Pforzheim Ravensburg/Waldburg und Heilbronn vermittelten Dr. Franz Ecker und Michael Harder von der Plattform SmartGrids an etwa 40 interessierte Teilnehmende Grundlagenwissen in der Klimakommunikation – vom richtigen Zuhören bis zum Vorbringen eigener Argumente.

Rückblick 2022 (kleine Auswahl)

Klimaneutralität – Auswirkungen auf das zukünftige Stromnetz BW

28. November 2022, 18:30-20:00 Uhr (online)
Die Klimakrise und der Ausbau der Erneuerbaren Energien bringen auch Anpassungen der Stromnetze mit sich. Was bedeutet das für Baden-Württemberg und wie sieht der Ausbaubedarf im Übertragungs- und Verteilnetz aus heutiger Sicht mit der zukünftigen Klimaneutralität aus? Referenten der TransnetBW und Netze BW werden die Dekarbonisierungs-Szenarien (Zeithorizont 2045/2050) im Hinblick auf die Anpassungen des Stromnetzes erläutern und Ihre Fragen beantworten.