Konflikte und Lösungen

Um kaum eine andere Form der Erneuerbaren Energien gibt es so viele Auseinandersetzung wie um die Windenergie. Sie werden zum Teil hoch emotional geführt. Und in der Tat: Aus Naturschutzsicht birgt die Windenergie ernstzunehmendes Konfliktpotenzial. Das muss Ansporn sein, Windenergieanlagen besonders sorgfältig zu planen. Mit die größte Bedeutung hat dabei die Wahl der Standorte.

Das macht es so wichtig, dass sich Naturschutzverbände und interessierte Bürgerinnen und Bürger möglichst frühzeitig in die Planungen einschalten und ihr Wissen einbringen. Oft können so negative Weichenstellungen von vorne herein vermieden werden und konstruktive Lösungen entstehen.

 

Hauptkonflikte bei der Windenergie

Erfahrungsgemäß lassen sich die meisten echten Konflikte zwischen Windenergie und Naturschutz in drei Kategorien einteilen.

1. Flächenverlust:

Wo auch immer Anlagen gebaut werden, ob im Offenland oder im Wald, verbrauchen sie Fläche – genau wie andere Infrastrukturprojekte auch. Sei es durch die Anlagen selbst oder durch die Zuwegung und Erschließung. Für Tiere und Pflanzen bedeutet das mitunter, dass ihr Lebensraum verloren geht, dass Nahrungshabitate wegfallen und Fortpflanzungsstätte zerstört werden.

2. Kollisionsgefahr

Vögel oder Fledermäuse können durch Kollisionen mit Windenergieanlagen sterben oder verletzt werden. Insbesondere für sogenannte windenergiesensible Arten wie Rotmilane und verschiedene Fledermausarten ist die Gefahr groß. Da die Enden der Rotoren sich sehr schnell bewegen, selbst wenn uns die Drehung von weitem langsam erscheint, haben viele Tiere keine Chance und werden erschlagen.

3. Vergrämung

Ob durch die Bauarbeiten, durch Geräusche im Betrieb, durch die ständige Bewegung der Rotoren oder die häufigere Anwesenheit von Menschen – es gibt viele Ursachen dafür, dass Windenergieanlagen Tiere stören können. Insbesondere sensible Arten ändern in diesen Fällen mitunter ihr Verhalten, geben Bruten auf, Balzen nicht mehr oder verlassen das Gebiet. Die Summe dieser Störungen kann langfristig lokale Populationen signifikant schwächen.

 

Lösungsansätze

Neben einer sorgfältigen Standortwahl, Abschaltzeiten oder der ökologischen Baubegleitung gibt es weitere Optionen, um Konflikte zu entschärfen und negative naturschutzfachliche Auswirkungen zu minimieren. Das Dialogforum Energiewende und Naturschutz unterstützt Sie dabei, im konstruktiven Dialog solche Lösungen zu finden.

 

 

Rotmilan im Flug | Foto: NABU/Olaf Titko

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